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Meinung: US-Militär: Wo bleibt die Erdung?

George Bush, der Vater, ist als Präsident der USA auch deshalb nicht wiedergewählt worden, weil er Probleme hatte, mehr als Pragmatismus zu bieten. Die Sache mit der Vision, die lag ihm nicht, das gab er offen zu.

George Bush, der Vater, ist als Präsident der USA auch deshalb nicht wiedergewählt worden, weil er Probleme hatte, mehr als Pragmatismus zu bieten. Die Sache mit der Vision, die lag ihm nicht, das gab er offen zu. George Bush, der Sohn, wirkt auch mehr oder minder wie ein Pragmatiker, aber er will doch den Fehler des Vaters vermeiden. Also vom Vater lernen - und besser Ronald Reagan nacheifern. Das wäre jedenfalls mal eine Erklärung dafür, warum dieser Präsident so an seiner Version von Star Wars festhält, dass er jetzt auch noch einen Experten für Hochtechnologie-Kriegsführung zum neuen Generalstabschef beruft. Bloß keine Zweifel, wir machen die Vision wahr, lautet die Botschaft. Und das uramerikanische Motiv vom Aufbruch zu neuen Welten teilt sich jedem ziemlich direkt mit. Allerdings hilft ein Blick auf die schnöde Realität, und die hochfliegenden Pläne lassen sich besser einordnen. Da gilt, dass selbst die von Bush vorgesehene Kündigung des ABM-Vertrags von 1972 ganz bestimmt nicht zu einer neuen Aufrüstung führen wird. Die Russen haben kein Interesse daran und hätten außerdem gar nicht das Geld. Wie es, umgekehrt, auch bei den Amerikanern mit dem großen Star-Treck schwierig wird, weil die Finanzen dafür knapper sind, als es das Projekt erfordert. Unter Reagan war das noch anders, nur sind dessen Zeiten lang vorbei. Das Staatsdefizit soll ja auch nie wieder dermaßen steigen wie unter ihm. So pragmatisch ist Bush sicher immer noch.

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