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Meinung: V-Leute am Infotisch

Wir können stolz sein auf unsere Verfassungsschützer in Bund und Land. Seit längerer Zeit schon haben sie den nervigen Berliner Professor Peter Grottian heimlich unter Beobachtung.

Wir können stolz sein auf unsere Verfassungsschützer in Bund und Land. Seit längerer Zeit schon haben sie den nervigen Berliner Professor Peter Grottian heimlich unter Beobachtung. Allerdings streng fürsorglich, hoffen wir doch mal, damit sie den alten Kämpfer für eine bessere Welt rechtzeitig warnen können, wenn sich sein Berliner Sozialforum an aufmüpfigen Autonomen mit linksradikalem Gedankengut zu infizieren droht. Also haben sie ein paar Spitzel auf das Forum angesetzt. So ist es der Behörde doch tatsächlich gelungen, ein Strukturpapier Grottians in die Hände zu bekommen, in dem unter anderem die gemeingefährlichen Aktionsformen Zukunftswerkstätten, Streitgespräche, Kultur und Musik vorgeschlagen werden. Auch wusste ein Zuträger aus dem Plenum über einige Probleme zu berichten. So habe leider ein Referent aus Italien absagen müssen, außerdem fehle es an Raum für Infotische, und die Veranstalter einer Demo gegen Sozialabbau unter einen Hut zu bringen, sei nun auch nicht ganz leicht gewesen, zumal es Zoff um die Rednerliste gab. Außerdem, so hielt einer der verkappten Zuträger des Verfassungsschutzes fest, bemängelten einige Anwesende, dass die Selbstdarstellung des Sozialforums doch etwas schlapp und der Arbeitsaufwand zur Betreuung der Internetseite mit einer Stunde täglich recht hoch sei. Blöd nur, dass es dem V-Mann noch nicht gelungen ist, herauszufinden, wie die beiden Leute heißen, die zu Finanzverantwortlichen bestimmt wurden. Aber, Kopf hoch, Leute: Das schafft ihr schon noch! lom

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