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Meinung: Verfahren

Verkehrte Welt. Normalerweise sind es die Mitarbeiter, die die Politik um Hilfe rufen, wenn es um das Überleben ihres Unternehmens und um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze geht.

Verkehrte Welt. Normalerweise sind es die Mitarbeiter, die die Politik um Hilfe rufen, wenn es um das Überleben ihres Unternehmens und um die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze geht. So war es bei Holzmann oder zuletzt bei Babcock Borsig. Bei der Deutschen Telekom ist es umgekehrt. In einem offenen Brief fordern die Telekom-Mitarbeiter die Politik auf: Haltet Euch aus unserem Unternehmen raus – damit das Unternehmen überlebt. Diesmal ist es tatsächlich umgekehrt, die Einmischung der Politik schadet der Telekom. Außerdem haben die Mitarbeiter erkannt: Hier geht es nicht um ihr Wohl und das der Telekom, hier verfolgt die Politik ihre eigenen Interessen – zum Nachteil der Beschäftigten. Die fühlen sich im Wahlkampf missbraucht. Dass die Regierung Schröder hier nichts mehr gewinnen kann, haben die Akteure mittlerweile selbst erkannt. Doch die hilflosen Ausflüchte, die Regierung habe bei der Besetzung des Vorstands nichts mitzureden, das sei allein Sache des Aufsichtsrates, kommen zu spät. Der Schaden ist längst da, die einmal losgetretene Kampagne gegen Telekom-Chef Ron Sommer hat sich verselbstständigt. Und die Politik hat einen weiteren großen Fehler gemacht: Wenn man einen Wahlkampf führt, dann braucht man einen Kandidaten, wenn man einen Vorstandschef abservieren will, braucht man einen Nachfolger. Doch den gibt es immer noch nicht.vis

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