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Verhandlungen mit Iran: Zu viel Vorleistung

Zurück aus Genf sagten die Außenminister alle das Gleiche: Es gibt große Fortschritte, ein Deal ist möglich, es blieben aber noch einige Fragen offen. Sogar der iranische Außenminister betonte, er sei „keineswegs enttäuscht“.

Zurück aus Genf sagten die Außenminister alle das Gleiche: Es gibt große Fortschritte, ein Deal ist möglich, es blieben aber noch einige Fragen offen. Sogar der iranische Außenminister betonte, er sei „keineswegs enttäuscht“. Wenn eine Vereinbarung aber zum Greifen nah war, warum wurden die Verhandlungen dann doch ohne Ergebnis vertagt? Vermutlich, weil deutlich geworden ist, wie sehr der Westen bei jedem realistischen Deal mit dem Iran in Vorleistung gehen muss. Für das Ende der schmerzhaften politischen und wirtschaftlichen Sanktionen wird es niemals einen entnuklearisierten Iran geben – sondern immer nur dessen Zusage, die eigene Atomforschung einzuschränken. Die Einstellung der Urananreicherung, das hat Präsident Hassan Ruhani sofort noch einmal betont, ist die rote Linie des Iran. Damit bleibt das Land aber nicht weit entfernt von einer militärischen Nutzung der Nukleartechnik. Garantieren, dass das Regime in Teheran in Zukunft diese Grenze nicht überschreitet, lässt sich kaum, auch nicht durch regelmäßige Kontrollen. Das ist das Risiko, das zu jedem Deal mit dem Iran gehört. Möglicherweise waren sich die westlichen Außenminister bei der Einschätzung dieses Risikos dann doch nicht ganz einig. mos

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