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Meinung: Verkehrssprache

„Die sprachlose Forschung“ vom 2./3.

„Die sprachlose Forschung“

vom 2./3. Oktober

Die Ausführungen des Präsidenten der Freien Universität Berlin Professor Dr. Peter-André Alt treffen die Problematik aller Geistes- und Naturwissenschaften sowie der Medizin.

Die Lingua franca Latein war eine sogenannte tote Sprache, die alle europäischen Diskursteilnehmer auf gleicher Ebene als Verkehrssprache nutzen konnten. Das Englische jedoch hat sich zur Verkehrs- und Herrschaftssprache

entwickelt. Termini, Syntax und Stil

werden ausschließlich im Angelsächsischen geprägt, weitgehend auch die Forschungsinhalte.

So, wie einst das Lateinische stagnierte und von den flexiblen Landessprachen mit ihren kreativen Potenzialen verdrängt wurde, sollten auch die Publikationen in den nationalen Wissenschaftssprachen verfasst und dann ins Englische übersetzt werden.

Vorbildlich geschieht dies im Deutschen Ärzteblatt. Auf diesem Weg würden nicht nur die Sprachen der Wissenschaft vor der von Professor Alt so

eindrucksvoll geschilderten Verflachung und Stagnation bewahrt, sondern auch das Englische als allgemeine Verkehrssprache.

Dr. Jürgen Keller, Berlin-Grunewald

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