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Meinung: Verkehrte Welt

ATOMBEHÖRDE BRINGT NORDKOREA VOR DIE UN

Es ist ein verwirrendes Schauspiel, das sich der Welt im Streit zwischen Nordkorea und Amerika bietet. Konflikte, die den Frieden gefährden, gehören vor die Vereinten Nationen, so hören wir es allgemein, so hören wir es speziell im Fall Irak. Alleingänge der USA gelten als ungehörig. Und das allemal, wenn es um Massenvernichtungswaffen geht, speziell Atomwaffen. Pjöngjang hatte versprochen, auf sie zu verzichten, hat internationale Verträge unterzeichnet – und sie gebrochen. Und doch ist bei Nordkorea alles anders, zögern die Vereinten Nationen, sich mit dem Problem zu befassen. Aber nicht weil die Hegemonialmacht Amerika das erzwingt. Hier ist es der Rechtsbrecher Pjöngjang, der droht und zetert: Keine Internationalisierung, wir verhandeln nur mit Washington direkt. Davon erhofft sich Nordkorea eine internationale Aufwertung und Hilfszusagen. Verkehrte Welt. Die Vermittlungsversuche Russlands, Chinas, der Europäischen Union weist Nordkorea zurück. Über Wochen hat die halbe Welt gehofft, Amerika möge ein Einsehen haben. Aber die USA wollen sich nicht durch Vertragsbruch zu Überlebenshilfe für die unmenschliche Diktatur erpressen lassen. Warum auch. Wenn der Delinquent verkehrte Welt spielt, dann kann das auch die übrige Welt einmal tun. Wenn Nordkorea nichts mehr fürchtet, als dass sein Fall vor die Vereinten Nationen kommt, warum dann nicht genau damit drohen? Die Atomenergiebehörde handelt richtig, auch wenn das viele verwirrt. cvm

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