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Meinung: Verloren unter Rettern

Es sind tragische Einzelfälle, zunächst einmal. In der einen Berliner Klinik sitzt ein Patient drei Tage im Fahrstuhl fest.

Es sind tragische Einzelfälle, zunächst einmal. In der einen Berliner Klinik sitzt ein Patient drei Tage im Fahrstuhl fest. In einer anderen Klinik wird ein toter Patient im Technikraum gefunden. Er war sechs Tage zuvor verschwunden. Im einen Fall war der Patient körperlich behindert, so dass er sich nicht helfen konnte, im zweiten geistig verwirrt. Und deshalb sind es zwei Fälle, die dringende Fragen aufwerfen. Natürlich kostet es Zeit und damit Geld, auf verwirrte Patienten aufzupassen; es kostet Zeit und damit Geld, einen behinderten Patienten von einer Station zur anderen zu begleiten. Aber es geht um schwache Menschen und die Frage ist: Wie gehen wir um mit denen, die sich nicht mehr selber helfen können? Jede Sparkasse überwacht ihren Kassenraum per Video, jedes Haustier wird per Chip identifizierbar gemacht – und in hochmodernen Krankenhäusern verschwinden Menschen? Vielleicht muss man darüber nachdenken, spezielle Armbänder an gefährdete Patienten zu verteilen, damit man sie orten kann, vielleicht braucht man mehr Wachleute. Oder man stellt endlich Geld für mehr Pflegepersonal zur Verfügung, damit gar nicht erst jemand verloren geht. ari

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