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Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) möchte, dass Berliner ihre Hunde auf der Straße an der Leine führen müssen

© dpa

Verschärfter Leinenzwang in Berlin: Der sinnvolle Schachzug des Justizsenators

Justizsenator Thomas Heilmann will, dass Berliner ihre Hunde auf der Straße an der Leine führen müssen. Dafür hat er Hundehalter und Hundegegner an einen Tisch gebeten. Eins bleibt allerdings noch zu hoffen.

Von Fatina Keilani

Das muss man Thomas Heilmann lassen: Berlins Justizsenator hat Sinn für Psychologie. Seine Methode, den Dialog zu suchen, hat Erfolg, nicht nur bei Hundebesitzern. Zuletzt war es so beim neuen Strafvollzugsgesetz. Was macht Heilmann? Er ruft alle auf, ihre Erfahrungen und Ideen einzubringen: Justizbedienstete, Vollzugswissenschaftler, freie Träger. So fühlen sich alle ernst genommen und werden ein Gesetz, an dem sie beteiligt waren und das ihnen einleuchtet, auch willig befolgen.

Beim Bello-Dialog galt dasselbe Prinzip: Hundehalter und Hundegegner stehen sich oft feindlich gegenüber – also an einen Tisch mit ihnen! So lernt jeder, die Perspektive des anderen einzunehmen.

Die Ergebnisse sind vielleicht nicht sehr weitgehend, aber in sich schlüssig. Wer nachweisen kann, dass er seit mindestens drei Jahren ohne Zwischenfälle einen Hund hat, bekommt den Sachkundenachweis. Natürlich muss dazu der Hund angemeldet und versteuert sein.

Und wer sein Tier künftig frei laufen lässt, hat wiederum ein Statusmerkmal, denn das dürfen nur noch Halter mit nachgewiesener Sachkunde, also dem Hundeführerschein. Alles klug eingefädelt. Bleibt zu hoffen, dass die Ämter auch ab und zu kontrollieren kommen.

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