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Meinung: Versetzung gefährdet

Berlin schleppt eine bedrückende Menge schulpolitischer Fehlentwicklungen mit sich herum. Seit Pisa ist der Wille da, die größten Probleme anzugehen und im kommenden Schuljahr werden – nach langen Diskussionen – viele Reformen umgesetzt.

Berlin schleppt eine bedrückende Menge schulpolitischer Fehlentwicklungen mit sich herum. Seit Pisa ist der Wille da, die größten Probleme anzugehen und im kommenden Schuljahr werden – nach langen Diskussionen – viele Reformen umgesetzt. Dazu gehört, dass Kinder früher eingeschult werden, um ihre aufnahmefähigste Lebensphase besser zu nutzen. Dazu gehört auch, dass nicht mehr jedes zehnte Kind von der Schulpflicht zurückgestellt wird, weil es angeblich „nicht schulreif“ ist. Jetzt gilt eine neue Philosophie: Nicht mehr das Kind muss reif für die Schule, sondern die Schule reif für das Kind sein. Dies sind bereits einschneidende Reformen für die Schulen, die den Lehrern und auch den Kindern vieles abverlangen. Der Bildungssenator geht aber noch weiter: Er hat durchgesetzt, dass zum neuen Schuljahr auch noch die Horte an die Schulen angebunden werden; dass alle Lernbehinderten in den Grundschulen integriert werden müssen. Und er hat die Vorklassen abgeschafft. Viele dieser Reformen waren überfällig und fanden schnell Mehrheiten im Abgeordnetenhaus und in den Lehrer und Elternverbänden. Wenn es dennoch jetzt große Unruhe und manche Ängste gibt, dann liegt das daran, dass sich die Politik zu vieles auf einmal vorgenommen hat, ohne genügend Lehrer und Erzieher bereitzustellen. Reformen zum Nulltarif – das klappt im Bildungswesen nicht. Das nächste Schuljahr wird hart. sve

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