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Meinung: Vertrauenstest

SICHERHEITSGESPRÄCHE IN NAHOST

Nun geht es voran mit der Road Map, dem Fahrplan zum Frieden. Und deshalb gibt es neuen Streit. In direkten Gesprächen haben sich Israelis und Palästinenser unter amerikanischem Druck geeinigt: Israel räumt den Gazastreifen und die Stadt Bethlehem, Palästinas Sicherheitsminister Mohammed Dahlan übernimmt die Verantwortung für Ruhe und Ordnung – und den Kampf gegen Terroristen. Das ist auch eine Bewährungsprobe für Ministerpräsident Mahmud Abbas. Will und kann er seine Zusagen einhalten? Gelingen diese Absprachen, dann wird daraus eine Vertrauensbasis für weitere Fortschritte im Friedensfahrplan. Noch aber ist das Misstrauen gewaltig, auch bei USPräsident Bush und in Israels Regierung und Armeeführung. „Überflüssig" nennen einige das palästinensische Angebot einer auf drei Monate beschränkten Waffenruhe; sie sehen darin einen miesen Trick, damit die Terrorgruppen die von Israel zerstörten Strukturen wieder aufbauen und nachher umso mörderischer zuschlagen können. Deshalb ist jetzt entscheidend, dass Dahlan erfolgreich gegen Hamas und Islamischen Jihad vorgeht, trotz Waffenruhe. Er riskiert damit gewaltsame Konfrontationen. Aber damit würde er umgekehrt die USA zwingen, Israel ein ebenso weit reichendes Entgegenkommen abzuverlangen: Zerstörung aller illegalen Außenposten, Baustopp und am Ende die Räumung von Siedlungen. cal

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