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Meinung: Verursacher-Prinzip

EURO STEIGT AUF ALLZEITHOCH

Seit Monaten befindet sich der Euro gegenüber dem Dollar auf einem Höhenflug. Doch die Bundesregierung ist gelassen. Es gebe keine Gefahr für den Aufschwung, heißt es. Auch die Europäische Zentralbank hält still. Bisher. Jetzt aber wird die Lage ein bisschen ernster. Das neue Allzeithoch vom Montag lässt befürchten, dass der Euro auch in den nächsten Monaten stärker bleibt, als es der europäischen Wirtschaft gut tut. Auch einige EZBMitglieder warnen jetzt vor den Folgen des Euro-Auftriebes. Doch vor einer möglichen Zinssenkung ist die EZB gut beraten, abzuwarten, wie die Amerikaner das wachsende Ungleichgewicht auf den Devisenmärkten zu korrigieren gedenken: Die Stärke des Euro ist nämlich nichts weiter als die Schwäche des Dollar. Die USA leben bei historisch niedrigen Zinsen deutlich über ihrem Niveau. Eigentlich müssen sie als Verursacher des Problems selbst das Gleichgewicht wieder herstellen, also ihre Zinsen erhöhen. Für die USA könnte ihre schwächelnde Währung 2004 gefährlich werden. Wenn George W. Bush nur darauf hofft, dass ein schwacher Dollar ihm im Wahlkampf hilft, denkt er zu kurz. Spätestens, wenn die Inflation weiter steigt, muss die Notenbank handeln. Und: Ein Dollar-Crash würde nicht nur den Europäern, sondern auch den Amerikanern schaden. fw

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