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Meinung: Verzicht aus Liebe

„Aber bitte mit Rotwein“ vom 22. Dezember Schon bei der Anfrage des Lesers Hans kam ich ins Grübeln, aber die Antwort hat mich richtig verärgert.

„Aber bitte mit Rotwein“

vom 22. Dezember

Schon bei der Anfrage des Lesers Hans kam ich ins Grübeln, aber die Antwort hat mich richtig verärgert.

Ich finde, das Verhalten der jungen Frau verdient Lob und Anerkennung, wenn sie ihrem Partner zuliebe einen alkoholfreien Haushalt führen will. Es ist zu vermuten, dass es sich bei dem Partner um einen Alkoholabhängigen handelt, der auf die Hilfe seines Umfeldes angewiesen ist. Dass sie die Gründe nicht per E-Mail verbreitet, sondern das Outing eventuell dem Partner überlassen will, ist verständlich. Sie sollten sich mal mit einem Suchtberater unterhalten, wie schwer es ist, den Weg aus der Sucht herauszufinden. Wenn unsere Gesellschaft nicht in der Lage ist, bei einem Familienessen auf das geliebte Glas Alkohol zu verzichten, kann man die gesamte Aufklärungsarbeit in Schulen und Betrieben gleich einstellen. Ich will hier gar nicht auf die hohen Kosten, die der Gemeinschaft durch übermäßigen Alkoholkonsum entstehen, eingehen, sondern auf die psychischen und körperlichen Schäden innerhalb der Familien hinweisen. Gehen Sie mal Heiligabend in eine Aufnahmestation für Alkoholkranke, vielleicht ändern Sie ihre Meinung, dass Alkoholgenuss normal ist.

Weihnachten ist ein Fest der Nächstenliebe, dazu gehört für mich, dass ich einem hilfsbedürftigen Familienmitglied zuliebe auch mal verzichten kann.

Karin Leibeling, Berlin

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