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Meinung: Viel für nichts

ANKLAGEN IN DER MANNESMANN-AFFÄRE

Die Wirtschaftsprominenz soll auf die Anklagebank. Josef Ackermann, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, IGMetall-Chef Klaus Zwickel und weiteren Managern und Aufsichtsräten des Mannesmann-Konzerns wirft die Staatsanwaltschaft vor, in den Wirren der spektakulären Übernahmeschlacht vor drei Jahren Vermögen in Millionenhöhe veruntreut zu haben. Allein Mannesmann-Chef Klaus Esser wurden Prämien von 30 Millionen Euro genehmigt. Der gesamte Schaden liegt bei über 100 Millionen Euro. Das Gericht wird nur klären können, ob der Aufsichtsrat diese Entscheidungen treffen durfte. Die moralischen Fragen werden die Richter nicht beantworten. Brisant sind die Umstände. Erst auf die letzte Sekunde, fast zeitgleich mit der Kapitulation vor dem Angreifer Vodafone, wurden die Prämien beschlossen, im kleinsten Kreis. Und bekannt wurden sie nur durch Indiskretion. Das nährt den Verdacht, dass am Ende nur noch abkassiert werden sollte. Wären die Abfindungsfragen vorher offen geklärt worden, gäbe es heute keinen Grund zur Klage. Zwar hat Klaus Esser den Wert der Unternehmens zweifellos enorm gesteigert. Den Übernahmekampf hat er aber verloren – kein guter Grund für 30 Millionen Euro Prämie. fo

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