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Meinung: „Viele Firmen sind längst ...

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... am Rande ihrer Belastbarkeit angelangt und wissen nicht, wie es weitergeht.“

Handwerk hat schon lange nicht mehr den sprichwörtlichen goldenen Boden. Otto Kentzler, der an diesem Freitag in Berlin zum obersten Lobbyisten des Wirtschaftszweigs gewählt werden soll, hätte sich bessere Startbedingungen vorstellen können. Nun muss der gelernte Klempner und Maschinenbauer die Krise verwalten: Haben vor zehn Jahren noch 6,7 Millionen Menschen im Handwerk gearbeitet, dürfte die Zahl 2004 erstmals unter fünf Millionen gerutscht sein. Kentzlers neue Mannschaft, der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), feiert es schon als Erfolg, wenn im nächsten Jahr nur noch 100 000 Jobs gestrichen werden müssen. Dass die ZDH-Führung kein Spaziergang wird, weiß der 63-jährige Westfale, der in Dortmund in vierter Generation eine Metallfirma führt. Sein Vorgänger, der Malermeister Dieter Philipp, hatte gegen Rot-Grün stets kräftig opponiert – und so den Einfluss des Handwerks auf die Regierung geschwächt. Zudem geht die vermutlich fünf Millionen Euro teure Pleite des Internetportals handwerk.de auf Philipps Kappe.

Kentzler will nun die Stärken der Branche wieder unterstreichen. Und weniger jammern. „Wir im Handwerk müssen mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt er – und meint die Ausbildung Jugendlicher. Er will Vorbild sein: Sein Betrieb mit 47 Leuten bildet acht Lehrlinge aus.

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