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Meinung: Vorsicht Foul

MERKEL UND IHRE KRITIK AM KANZLER

Sie merkt es, und deshalb reagiert sie wohl auch ein wenig wie ertappt. Angela Merkels Beitrag in der „Washington Post“ über Deutschland und seinen Kanzler, der nicht für alle Deutschen spreche, war wahrscheinlich in doppelter Hinsicht ein Versuch: Erst mal der, den USA zu zeigen, dass sie von der Union die Guten sind, die besseren Freunde. Zweitens, dass sie, die Chefin der Union, einen besseren Empfang bei ihrem bevorstehenden Besuch als der Kanzler verdient. Damit hätte es Merkel aus ihrer Sicht auch Gerhard Schröder gezeigt. Nur ist es schon eine Frage des (außenpolitischen) Komments, die eigene Regierung im Ausland nicht schlecht zu machen, weil darunter Einfluss und Ansehen des eigenen Landes leiden. Hier heißt es, von den Amerikanern zu lernen; die würden das nie tun. Und werden es entsprechend verzeichnen. Außerdem wäre angemessener gewesen, diese herbe Kritik am Kurs des Kanzlers noch daheim zu äußern, am besten in direkter Konfrontation. Die letzte Regierungserklärung im Bundestag bot dazu ja nun Anlass und Gelegenheit. Jetzt aber ist der Eindruck, dass Merkel ausweicht und dann auf dem Sonderweg über Amerika ein Foul begeht. Doch merke: Es gibt Fairnessregeln, an die muss man sich halten. cas

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