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Meinung: Wahlen in Sachsen: Bislang unvorstellbar

Sachsen ist nicht Bayern. Das ist die Botschaft der sächsischen Kommunalwahlen.

Sachsen ist nicht Bayern. Das ist die Botschaft der sächsischen Kommunalwahlen. Der CDU laufen vor allem in den großen Städten die Wähler davon. Die Opposition war insbesondere dort erfolgreich, wo sie ein Bündnis unter Einschluss der PDS schmiedete und einen präsentablen Bewerber hatte. Dabei ist, mehr als im Westen, die Medienwirksamkeit des Kandidaten wichtig, weniger sein Parteibuch. Wenn es, wie in Dresden geschehen, einem politischen Nobody wie Ingolf Roßberg (FDP) aus dem Stand gelingt, einen keinesfalls erfolglosen Amtsinhaber der CDU in die Wüste zu schicken, muss das in der sächsischen CDU Angst auslösen. Das Personalproblem auf Landesebene macht sich dort am Ministerpräsidenten fest. So lange Kurt Biedenkopf regiert, hat sich kein überzeugender Nachfolger profilieren können, während die SPD mit Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee über einen annehmbaren Anwärter verfügt. Was in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und nun auch in Berlin zum Alltag gehört, ist selbst im CDU-Land Sachsen denkbar geworden - eine Koalition unter Einschluss der PDS auf Landesebene. Der Druck auf Biedenkopf, endlich seine Nachfolge zu regeln, wird deshalb nun zunehmen. Diese Kommunalwahlen dürften seinen Abgang weiter beschleunigen.

rah

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