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Meinung: Warum die Bösen böse werden

Heute ein kleiner Beitrag zur Filmtheorie. Warum breiten sich schleimige Monster und blutdürstige Außerirdische im Kino immer weiter aus?

Heute ein kleiner Beitrag zur Filmtheorie. Warum breiten sich schleimige Monster und blutdürstige Außerirdische im Kino immer weiter aus? Ganz einfach: Sie sind die einzigen Bösen, die weder Rechtsanwälte schicken noch mit diplomatischen Konsequenzen drohen. Auch die Russen haben das nie getan, aber sie sind aus dem Schurkengeschäft ja ausgestiegen. Der Anfang des permanenten Beleidigtseins war vermutlich die internationale Krise, die vor ungefähr 20 Jahren von Rudi Carrell ausgelöst wurde, als er den Ajatollah Chomeini mit Dessous bewerfen ließ – das würde ihn heute zur Zielscheibe von Killertrupps machen. Der neue JamesBond-Film hat bereits heftige Proteste in Nordkorea ausgelöst, wo man über die indiskret präzisen (und vermutlich nicht einmal erlogenen) Bilder der Folterkeller in Pjöngjang erbost ist. Und nun sind auch noch die südkoreanischen Buddhisten sauer, weil der Streifen angeblich zum Hass zwischen Nord- und Südkorea aufstachelt. Es ist doch nur ein Film!, möchte man ihnen zurufen, aber niemand hört zu. Der nächste Bond, das ist klar, wird gegen Aliens kämpfen müssen. Aber was ist mit den vielen Wiederholungen? Der widerliche Goldfinger zum Beispiel stachelt zum Klassenhass auf. Wenn er wenigstens in irgendeiner Szene Vermögensteuer zahlen würde...

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