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Meinung: Wechselhaft

So richtig zufrieden sind die Wähler nicht - aber mit allen. Und so unzufrieden sind sie nicht, dass sie glauben, eine andere Bundesregierung könnte es besser.

So richtig zufrieden sind die Wähler nicht - aber mit allen. Und so unzufrieden sind sie nicht, dass sie glauben, eine andere Bundesregierung könnte es besser. Noch nicht. Denn andererseits haben Union und FDP schon eine Mehrheit bei den Befragten. Und wenn heute Bundestagswahl wäre, dann ... Wobei es morgen schon wieder anders sein kann. Das Widersprüchliche daran ist offenkundig. Doch eine Konstante lässt sich vielleicht finden: dass es keine Wechselstimmung gibt, allerdings die Mehrheit der Wähler wechselhaft ist. Was wiederum bedeutet, dass die Parteien einmal die Tagesaktualitäten nicht unterschätzen dürfen, je näher der Wahltag rückt. Also: Ein Fehler zum Schluss kann entscheiden. Oder ein missglückter Fernsehauftritt. Zweitens muss der Wahlkampf Konstanten aufweisen, um bis zum Wahltag klarzumachen, warum die eine Konstellation besser sein soll als die andere. Ziel müssen die vielen Unentschlossenen sein, die Suchenden, heimatlos gewordene Liberal-Konservative oder Sozial-Konservative. Das zeigt auch die inhaltliche Bandbreite, die bearbeitet werden muss. Was an die Vorwahlzeit 1998 erinnert: Da war auch klar, dass "Themen-Hopping" die Wähler nur kurzfristig bindet. Danach hoppen sie zum nächsten Thema - und woanders hin. Morgen ist das auch nicht anders.

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