zum Hauptinhalt

Meinung: Wenn sie heimkommen

Die Gegenüberstellung Kirche und Staat hat ihren Sinn, sollte aber nicht so verstanden werden, dass die Kirche außerhalb der Welt stünde. Und nichts mit Parteien zu tun haben dürfte.

Die Gegenüberstellung Kirche und Staat hat ihren Sinn, sollte aber nicht so verstanden werden, dass die Kirche außerhalb der Welt stünde. Und nichts mit Parteien zu tun haben dürfte. Die CDU und die CSU tragen beide das C für Christlich als Anspruch in ihrem Namen. Ein Anspruch, den sie erstaunlich weitgehend nicht mehr einlösen - jedenfalls, wenn man die Positionen der Kirche zum Beispiel im gesellschaftlich herausragend wichtigen Thema der Zuwanderung betrachtet. Da sind die Kirchen, voran die katholische, den Grünen näher als den Unionsparteien. Weshalb nicht weiter verwunderlich ist, dass sich jetzt - kurz vor dem CDU-Parteitag geradezu demonstrativ - die Kardinäle Lehmann und Sterzinsky und einige Bischöfe mit den Fraktionschefs Schlauch und Müller, den Parteichefs Roth und Kuhn und noch ein paar anderen getroffen haben. Und siehe da, sie fanden noch mehr Übereinstimmungen: im Nein zum Import von Stammzellen und zur Präimplantationsdiagnostik. Bei den Kriegseinsätzen sind die Katholiken übrigens skeptischer, friedensbewegter als die Grünen. Insgesamt heißt das erstens: Auch die katholische Kirche ist in der Mitte der Welt gegenwärtig. Zweitens: Vergessen CDU und CSU ihre Wurzeln, verlieren sie sich nur selbst. Die Wertkonservativen finden auch so zusammen.

Zur Startseite