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Meinung: Wenn’s ums Geld geht

Unsicherheit ist ein schlechter Anlageberater. Die Bundesbürger sind nach den Arbeitsmarkt und Sozialreformen und angesichts drohender Arbeitslosigkeit in höchstem Maße verunsichert – und haben deshalb ihr Geld in Sicherheit gebracht.

Unsicherheit ist ein schlechter Anlageberater. Die Bundesbürger sind nach den Arbeitsmarkt und Sozialreformen und angesichts drohender Arbeitslosigkeit in höchstem Maße verunsichert – und haben deshalb ihr Geld in Sicherheit gebracht. Sparbücher, Lebensversicherungen und Bausparverträge sind die beliebtesten Vorsorgeprodukte. Aktien, Investmentfonds und selbst festverzinsliche Wertpapiere werden gemieden. Ein Volk von Aktionären? Wenn’s ums Geld geht, pfeifen die Deutschen auf die so genannte Aktienkultur, die im Börsenboom einen kurzen Frühling in Deutschland erlebte. Was heute zählt, ist Sicherheit. Das hat zwei Gründe: Zum einen haben die wenigsten die riskante, aber manchmal auch gewinnbringende Mechanik der Börsen verstanden. Als sich dann die investierten Ersparnisse mit der New Economy in Luft auflösten, zogen sich die meisten Kleinaktionäre frustriert zurück. Zum anderen fühlt sich die Mehrheit der Deutschen offenbar schlecht darüber informiert, welche finanziellen Folgen die Reformen für sie persönlich haben werden. Noch mehr Aufklärung ist also in beiden Fällen dringend erforderlich. Denn: Das Bedürfnis nach Sicherheit bezahlen viele Sparer teuer. Wer sein Vermögen auf das Sparbuch einzahlt und – bei einer Inflation von rund 1,6 Prozent – Zinsen von weniger als einem Prozent in Kauf nimmt, vergrößert nicht seine Ersparnisse, sondern verkleinert sie. mot

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