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Meinung: „Wer den Kopf in den Sand …

… steckt, wird in den Arsch getreten" Klaus Ernst liebt das derbe Wort. Aber das heißt noch nicht, dass der IG-Metall-Chef aus Schweinfurt ein Radikaler ist.

… steckt, wird in den Arsch getreten"

Klaus Ernst liebt das derbe Wort. Aber das heißt noch nicht, dass der IG-Metall-Chef aus Schweinfurt ein Radikaler ist. Am Sonntag wurde er zum Vorsitzenden der Wahlalternative für Arbeit und soziale Gerechtigkeit gewählt, aus der 2005 eine neue Partei werden soll. Formal ist er nur einer von vier Chefs. Doch Ernst fühlt sich als Erster unter Gleichen. „Meine wichtigsten Worte sind: Ich mache“, sagt er in seiner Bewerbungsrede. Und das heißt für den Gewerkschafter, der wegen seines Engagements für die Wahlalternative nach 30 Jahren aus der SPD ausgeschlossen wurde: Die neue Gruppierung soll für breite Wählerschichten akzeptabel sein. Dafür verzichtet der Vorsitzende gern auf Sektierer und Marxisten. „Eher in der Mitte hat das Ding Erfolg“, sagt er. Die klaren Worte passen nicht allen im Verein, weshalb sein Wahlergebnis auch nicht so gut ist wie das anderer Kandidaten.

Mit 15 Jahren wurde Ernst, 1954 in München geboren, Mitglied der IG Metall, bald Betriebsrat. Klaus Zwickel, damals Chef der IG Metall in Stuttgart, holte Ernst 1984 zu sich. Der siebenwöchige Streik in Hessen und Baden-Württemberg für die 35-Stunden-Woche prägte ihn.

Dass nun alle über Arbeitszeitverlängerung reden, empört Ernst. Er setzt auf die Wut der Leute über die Reformen. Schließlich müssten doch die Gewerkschaften aus den „unsäglichen Fängen der SPD“ befreit werden.

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