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Meinung: Wer den Spargel sticht

Wer hört, dass unter all den beschäftigungslosen öffentlich Bediensteten niemand eine 24-Stunden-Not-Telefonnummer für Kinder bedienen will, dem stellen sich die Nackenhaare auf. Wer die allfrühjährliche Klage der Spargelbauern über unmotivierte deutsche Arbeitslose auf den Feldern registriert, regt sich über die Faulheit der Stützeempfänger auf.

Wer hört, dass unter all den beschäftigungslosen öffentlich Bediensteten niemand eine 24-Stunden-Not-Telefonnummer für Kinder bedienen will, dem stellen sich die Nackenhaare auf. Wer die allfrühjährliche Klage der Spargelbauern über unmotivierte deutsche Arbeitslose auf den Feldern registriert, regt sich über die Faulheit der Stützeempfänger auf. Wenn aber Vorschläge gemacht werden, wie man das Problem beheben kann, regen sich auch alle auf. Als zum Beispiel der Sachverständigenrat im vergangenen Jahr einen einfachen Satz formulierte, erhob sich wütender Protest. Die Sachverständigen hatten nur vorgeschlagen, Ernst zu machen mit dem Ohne-Gegenleistung-keine-Leistung-Prinzip. Wer der Gesellschaft nicht als Gegenleistung für die Unterstützung nach seinen Kräften zur Verfügung stehen wolle, der solle weniger Geld bekommen. Man sollte sich schon entscheiden, was man schlimm findet: dass Arbeitslose keinen Spargel stechen wollen oder dass die weniger Geld bekommen, die nicht arbeiten wollen. Besser wäre, wenn man sich für Aufregung Nummer eins entschiede. uwe

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