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Meinung: Wer vag ist, gewinnt

WAHLKAMPFSTRATEGIE DER UNION

Er nutzt die Bildersprache. Er breitet die Arme aus, wie zum Flug oder zur Umarmung. Er öffnet sich, unverkrampft, zum Wähler hin. Nein, nicht Gerhard Schröder – Edmund Stoiber. So boulevardesk ist sein Wahlkampf und so amerikanisch, wie ihn die Kampa, die Zentrale des politischen Gegners, immer machen wollte. Bei der Union haben wohl auch einige in dem Buch von Dick Morris gelesen, das seit Bill Clintons Comeback als Handlungsanleitung für erfolgreiche Kampagnen gilt. Bloß haben die Unionsstrategen zusätzlich George W. Bush genau angeschaut, und was sie hier machen, ist eine Kopie: Edmund, der „Smooth Operator“. Ja, der SPD nur nicht die Mobilisierung ihrer eigenen Leute abnehmen! Und immer in der Mitte bleiben, mitfühlend konservativ: Bei uns sind alle besser aufgehoben, die Armen, die Kleinen, die Entrechteten, die Angst vor Krieg haben; und ich bin kein Genosse, auch nicht der Bosse. Ich weiß, wo ich herkomme… – sogar das sagt Stoiber. So redet doch der Kanzler! Frech ist das. Und ohne Konkretion, wo Inhalt sein sollte. Gesundheit? Muss sein. Rente? Wird sicher sein. Konjunktur? Wird schon kommen. Man möchte schon genauer wissen, wofür er die Macht haben will. Damit wir die Wahl haben. cas

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