zum Hauptinhalt
Bunt und schrill und trotzdem lahm: Wetten, dass...?

© dpa

Wetten, dass...? und DSDS: Das Unterhaltungsfernsehen ist in der Krise

Den Fernsehmachern fällt einfach nichts neues ein - und wenn ihnen etwas einfällt, ist es nicht lustig. Das private Unterhaltungsfernsehen ist ebenso in der Krise wie das öffentlich-rechtliche.

Das Publikum schaut genau hin – und winkt ab. Markus Lanz sollte „Wetten, dass ..?“ neu beleben, tatsächlich hat er am Samstag seine bislang schwächste Quote eingefahren. Aber auch der schärfste Konkurrent, die Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“, kann nicht jubeln. RTL meldet Niedrigststände beim Zuspruch. Erste Erklärung: Bei „Wetten, dass ..?“ im 32. Sendejahr und bei der zehnten Staffel „DSDS“ ist der wichtigste Unterhaltungsfaktor – die Überraschung des Publikums – abgenutzt.

Alle Bierkästen sind in schwindelerregende Höhen gestapelt, alle Superstars von Dieter Bohlen „verzwergt“ worden. Bei sinkenden Quoten wird trotzdem auf das Altbewährte gesetzt, weil es an Ideen fehlt oder weil sie so bescheiden ausfallen, dass lieber das Überkommene ausgereizt wird. Das heißt dann „Kult“, was wiederum heißt: „Finale“! Die Sender sind in dem Maße unsicherer geworden, wie das Publikum selbstsicherer geworden ist. In früheren (Medien-)Zeiten war das Fernsehen für Millionen in Bespaßungsfragen alternativlos. Diese Autorität ist dahin. Jetzt wird verglichen und um-, oder abgeschaltet. Der Unterhaltungsgeschmack hat sich in viele Richtungen differenziert und individualisiert. Schlecht fürs Massenmedium, nicht so schlecht fürs eigene Amüsement.

Zur Startseite