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Meinung: Wettkampf der Ungleichen

Wieder eine Chefsache. Der Kanzler will die Bildungskompetenzen der Länder beschneiden und fordert nationale Standards, zentrale Prüfungen.

Wieder eine Chefsache. Der Kanzler will die Bildungskompetenzen der Länder beschneiden und fordert nationale Standards, zentrale Prüfungen. Allzu verständlich, dass die Landesfürsten da aufheulen. Zentralismus führe zum Mittelmaß, heißt es im Süden. Bayern und Baden-Württemberg rufen besonders laut nach föderalem Wettbewerb – kein Wunder, die sozialen und finanziellen Voraussetzungen sind dort einfach besser als in den Stadtstaaten. Der wütende Protest zeigt, dass den Ländern das eigene Wohl immer sehr am Herzen liegt, der Gesamtzustand des deutschen Schulsystems sie offenbar aber kalt lässt. Der Bildungswettbewerb hat Grenzen: Wenn zum Beispiel ein Abitur aus manchen Bundesländern nichts mehr gilt, dann ist das für alle alarmierend. Der Kanzler hat den Länderegoismus geschickt gekontert. Nationale Bildungsstandards sind gut, wenn sie den Ländern noch Gestaltungsräume lassen. Allerdings, Verantwortung verpflichtet. Wenn der Kanzler mehr nationalen Einfluss will, dann muss er dafür zahlen. Und zwar vor allem den Ländern, die ärmer dran sind. svs

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