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Meinung: „Wir arbeiten an einem Treffen mit Putin“

Minister hat Polens Präsident zuletzt in Hülle und Fülle ernannt und entlassen. Doch so zufrieden wie bei der Ernennung der neuen Außenministerin Anna Fotyga wirkte er lange nicht mehr.

Minister hat Polens Präsident zuletzt in Hülle und Fülle ernannt und entlassen. Doch so zufrieden wie bei der Ernennung der neuen Außenministerin Anna Fotyga wirkte er lange nicht mehr. Die bisherige Vizeministerin sei die „optimale Kandidatin“, würdigte Lech Kaczynski freudestrahlend seine Duzfreundin.

Skeptischer beurteilt die Opposition die Beförderung der in ihrer Heimat weithin unbekannten Diplomatin aus der zweiten Garde der nationalkonservativen PiS. Seit 1989 habe es keinen Außenminister mit solch einer schwachen Qualifikation gegeben, ätzt der Chef der sozialdemokratischen SLD. Das Gesicht kenne „praktisch niemand“, klagt die „Gazeta Wyborcza“.

Auf die Vorbehalte reagierte die 49-Jährige mit diplomatischen Worten – und selbstbewusstem Lächeln. Sie wolle sich vor allem um die Verbesserung des angespannten Verhältnisses zu Moskau bemühen, kündigte die fließend Englisch und Russisch parlierende Ökonomin an. Mit dem Staatschef ist die studierte Außenhandelsfachfrau seit Ende der 80er befreundet, als sie für die Gewerkschaft Solidarnosc arbeitete. Frühere Kollegen bescheinigen der Hobbykanutin zwar Fleiß, bezweifeln jedoch ihre Fähigkeit, ein größeres Team von Mitarbeitern zu leiten. Erst wenn Kaczynski sich geäußert habe, wisse sie, welche Meinung sie zu äußern habe, zitierte die „Rzeczpospolita“ einen anonymen Diplomaten.

Thomas Roser

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