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Meinung: „Wir wollen ein Signal …

… setzen für 2006.“ Diese Frau kann reden wie ein Wasserfall.

… setzen für 2006.“

Diese Frau kann reden wie ein Wasserfall. Wer ihr in die Hände fällt, wird entweder überzeugt oder gibt ihr irgendwann entkräftet Recht. Das dürfte der Grund sein, warum Birgit Homburger als erfolgreiche Kunglerin gilt. Oder positiv ausgedrückt: Die FDP-Politikerin kann Mehrheiten organisieren. Das gesteht ihr sogar ihr Vorgänger als Landesvorsitzender der Liberalen in Baden-Württemberg, Walter Döring, zu. Jahrelang hat Homburger als Dörings Stellvertreterin ihrem Vorsitzenden den Rücken freigehalten. Nun steht sie als Gewinnerin dieser Konkurrenzbeziehung da. Birgit Homburger ist auf ihrem Weg nach oben wieder einen Schritt vorangekommen.

Birgit Homburger ist zwar erst 39 Jahre alt. Aber sie blickt auf eine rund 20-jährige Parteikarriere zurück. 1982 trat sie in die FDP ein und gelangte über die Jungen Liberalen schließlich in den Bundesvorstand der Partei. Seit 1990 sitzt sie im Bundestag. Nach ihrem Studium arbeitete Homburger ein Jahr lang in der Personalabteilung eines mittelständischen Unternehmens. Seither ist die Politik ihr Beruf. Ihr Schwerpunkt ist die Umweltpolitik. So tapfer sie während der schwarz-gelben Koalition die Politik der damaligen Ministerin Angela Merkel (CDU) verteidigte, so vehement schimpft sie seit 1998 gegen die Politik von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne). Umweltpolitik gehört nicht gerade zu den liberalen Leib- und Magenthemen. Kein Wunder, dass die Konstanzerin immer um Aufmerksamkeit buhlen musste. Das hat sich erst ein wenig geändert, seit Homburger 2002 stellvertretende Fraktionsvorsitzende wurde.

Dass sich der baden-württembergische Landesvorstand einstimmig auf Birgit Homburger als Nachfolgerin für Walter Döring geeinigt hat, ist keine große Überraschung. Die Personaldecke ist selbst im liberalen Stammland ausgesprochen dünn. Wer außerhalb des Landes kann schon mit den Namen Ulrich Eidenmüller oder Michael Theurer etwas anfangen, den beiden weiteren stellvertretenden Landesvorsitzenden? Ob Homburger aber die Baden-Württemberger künftig als Hausmacht auf Bundesparteitagen einsetzen kann, lässt sich schwer abschätzen. Sie ist die erste Frau, die den Landesverband führt und wird sich zunächst Respekt erarbeiten müssen.

Das dürfte einer wie ihr jedoch nicht schwer fallen; auf ihrer Homepage im Internet präsentiert sie sich als fleißige Frühaufsteherin, die pausenlos arbeitet. Um aber nicht den Eindruck zu vermitteln, Birgit Homburger habe außer einer Ochsentour durch ihre Partei nichts zu bieten, wirbt sie dort auch mit einem Einblick ins Private: Auf 17 Seiten stellt sie ihre liebsten Kochrezepte vor. Von Möhrensuppe mit Kokosraspeln bis zur Waldmeisterbowle. Zu der kann sie ihre Partei demnächst im Mai einladen.

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