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Meinung: Wo bleibt der Mut?

FLAUES KONSUMKLIMA

Der so sehnlich erwünschte Aufschwung droht wieder in weite Ferne zu rücken: Nicht nur die Unternehmen sind in schlechter Stimmung, auch die Konsumenten sind pessimistisch und planen vorerst nicht, mehr Geld auszugeben. Sie haben große Zweifel daran, dass der grundlegende Konjunkturumschwung bald kommt, ihre Einkommen steigen und ihr Arbeitsplatz sicher ist. Genau das würde aber eintreten, wenn die Verbraucher endlich weniger Trübsal bliesen und auch an ihr Erspartes gingen. Während Amerikaner und Briten die Konjunktur damit ankurbeln, dass sie einkaufen gehen, überweisen die Deutschen fleißig Geld auf ihr Sparkonto. Die Sparquote kletterte im letzten Jahr auf stolze elf Prozent, in den USA werden nur drei Cent von einem Dollar auf die Seite gelegt. Etwas mehr Konsumlust und Wagemut wäre also angebracht. Denn zu einem Aufschwung gehört auch die steigende Binnennachfrage. Natürlich bremst die verwirrende Reformpolitik die Ausgabelust. Und der starke Euro mindert die Aussicht auf wirtschaftliche Erholung durch die Nachfrage anderer Länder. Doch die Deutschen können nicht darauf warten, dass der Wachstumsschub endlich von außen kommt – sie müssen auch selbst etwas dafür tun. fw

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