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Meinung: Wort gegen Wort

„Altar, Alter!“ vom 11.

„Altar, Alter!“ vom 11. Februar

Eine Predigt muss keineswegs langweilig und friedlich sein. Insofern wird in diesem Artikel ein ärgerlicher, unzulässiger Gegensatz zwischen dem beschriebenen, vom dahinschwindenden Kirchenvolk angeblich erwarteten vorhersehbaren ruhigen Gang eines Gottesdienstes und der Predigt-Battle, „der Schlacht ums Altarmikrofon“ konstruiert. Zur Vorbereitung einer Predigt gehören die Exegese – u.a. Prüfung der Übersetzung des Textes, Kontext, Bedeutung in der Zeit der Abfassung –, die Meditation über den Text und schließlich die eigentliche Predigt, die Übertragung in unsere Zeit und Sprache. Das kann auch ein aufregendes, beunruhigendes oder ein vergnügtes Ergebnis sein. Vor allem: Es kostet Zeit. Eine durch Zuruf in Minuten und im Wettbewerb formulierte „Predigt“ kann eigentlich nur aus rhetorisch geschickt zusammengewürfelten Floskeln bestehen. Und eine solche Veranstaltung könnte dann als Kirchenkabarett verbucht werden. Eine Verkündigung des Wortes Gottes als Auslegung eines biblischenTextes – und Gottes Wort ist nur in einem biblischen Text enthalten – kann es kaum sein.

Eva Schirmer, Berlin-Lichterfelde

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