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Meinung: Wo’s was zu holen gibt

Hand aufs Herz: Dass im Hause Stolpe am Rand der Legalität getrickst und geschoben wird, was das Zeug hält, gehört doch zum allgemeinen Vermutungsgut der Öffentlichkeit. Schließlich lehrt ja die traurige Erfahrung der Vergangenheit, dass Behörden gerade dort besonders korruptionsanfällig sind, wo dicke Aufträge an die Wirtschaft verteilt werden.

Hand aufs Herz: Dass im Hause Stolpe am Rand der Legalität getrickst und geschoben wird, was das Zeug hält, gehört doch zum allgemeinen Vermutungsgut der Öffentlichkeit. Schließlich lehrt ja die traurige Erfahrung der Vergangenheit, dass Behörden gerade dort besonders korruptionsanfällig sind, wo dicke Aufträge an die Wirtschaft verteilt werden. Niemand wundert sich deshalb ernstlich, wenn Revisoren solche Vorkommnisse dort aufdecken, wo alles in allem 30 000 Leute im Verkehrs und Bauministerium und seinen Unterbehörden jedes Jahr Rechnungen von insgesamt mehr als zwölf Milliarden Euro bezahlen. Wenn nun dort 41 schwarze Schafe beim Griff in die Kasse erwischt und die Hälfte davon dann auch gleich wieder entlastet wird, dann halten das selbst die sonst sehr sensiblen Korruptionswächter von Transparency International für „eher moderat“. Ein dicker Korruptionsskandal ist das Ganze also wohl nicht, Anlass zum Aufmerken allerdings schon. Und zwar insbesondere für all die amtlichen und ehrenamtlichen Korruptionsbeauftragten, die es in den Ministerien und Ämtern bei Bund und Ländern gibt. Ihr Job war, ist und bleibt wichtig – leider. Den Ruf von Verkehrs- und Ostminister Stolpe selbst wird dieser Vorfall kaum ramponieren. Dafür sorgt der Mann schon selbst, indem er mitten in der Legislatur nicht müde wird zu betonen, wie sehr er sich auf 2006 freut – das Jahr, in dem er seine Pension antreten will. asi

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