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Wowereit wiedergewählt: Gar nicht mehr müde

Eine Nein-Stimme, eine Enthaltung aus den eigenen Reihen. Nach über zehn Jahren an der Regierung, in denen sich Klaus Wowereit nicht nur Freunde machte, ist das ein ordentliches Wahlergebnis.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der Regierende Bürgermeister, der am Donnerstag zum vierten Mal seit 2001 den Amtseid ablegte, ist nach dem SPD-Parteifreund Kurt Beck dienstältester Ministerpräsident eines Bundeslandes. Und er hat dem Genossen in Rheinland-Pfalz eines voraus: Wowereit regierte schon mit den Grünen und Linken, jetzt kommt die CDU an die Reihe.

Ein politischer Hansdampf in allen Gassen. Flexibel und pragmatisch, äußerst beharrlich und machtbewusst. Auf dem SPD-Bundesparteitag Anfang Dezember wird er voraussichtlich als Vizeparteichef wiedergewählt. Im Amt ergraut, aber unbeirrt lebens- und kampfeslustig, ist dem Mann aus Berlin noch Einiges zuzutrauen.

Die große Müdigkeit, die ihn vor zwei, drei Jahren überfiel, ist abgeschüttelt. Zweifel an sich selbst, das ist nicht sein Ding. Wowereits langer Marsch, da dürfen sich Freunde und Gegner sicher sein, ist nicht zu Ende. Vielleicht führt dieser ihn noch in die große Bundespolitik, vielleicht auch nicht. Es wird ihm letztlich egal sein – der Weg ist das Ziel. Einfluss nehmen, gestalten in seinem Sinne, ein bisschen Spaß dabei haben. Das ist Wowereit.

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