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Wulff in Bayern: Präsident mit Gewinnerthemen

Bundespräsident Christian Wulff hat bei seinem Bayern-Besuch der CSU-geführten Regierung mal eben ein paar Forderungen reingerieben, die der Opposition auch gefallen haben werden.

Schade, dass alle solche Nachrichten von Libyen oder Dr. von und zu, auf und davon überlagert werden. Christian Wulff war in Bayern. Nun, das ist noch nicht die Nachricht – dass der Bundespräsident aber bei der stolzen Nummer 1 in Deutschland mehr direkte Demokratie, mehr Zuwanderung von Fachkräften und mehr frühkindliche Bildungs- und Ganztagsangebote fordert, ist denn doch gesonderter Betrachtung und Beachtung wert. Hat Wulff damit doch – locker und freundlich im Ton, wie die CSU schwärmte – der CSU-geführten Regierung mal eben ein paar Forderungen reingerieben, die der Opposition auch gefallen haben werden. Will heißen: Der Präsident zeigt sich nicht als konservativ, sondern als wertkonservativ über die Parteigrenzen hinweg. Dass, zum Beispiel, Bildungserfolg stark von der sozialen Herkunft abhängt, ist eine Wahrheit, die keinen Demokraten ruhen lassen darf. Und, nebenbei gesagt: Wenn einer einen Weg sucht, liberal und offen zu sein, ohne beliebig zu wirken, dann muss er Bewährtes dadurch bewahren, dass er es reformiert. Über nichts anderes spricht Wulff. Politisch-praktisch gesehen sind das alles „Gewinnerthemen“, für die Gesellschaft wie für Parteien. Mit ihnen kann man auch Regierungschef werden. Wie in Hamburg. Oder bleiben. In ganz Deutschland.

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