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Ypsilantis Generalprobe: Wenn es denn stimmt

Im echten Theater ist eine gelungene Generalprobe mit Beifall gefürchtet, weil dies Unglück für die Premiere bringen soll. Im hessischen Polittheater feiern sich dessen ungeachtet SPD, Grüne und Linke dafür, dass die Probeabstimmungen für die Koch-Sturz-Aufführung auf der Bühne des Wiesbadener Landtags gelungen sind.

Im echten Theater ist eine gelungene Generalprobe mit Beifall gefürchtet, weil dies Unglück für die Premiere bringen soll. Im hessischen Polittheater feiern sich dessen ungeachtet SPD, Grüne und Linke dafür, dass die Probeabstimmungen für die Koch-Sturz-Aufführung auf der Bühne des Wiesbadener Landtags gelungen sind. Es passt genau – wenn bei der Premiere der ersten Regierung mit Links-Beteiligung in einem westdeutschen Bundesland alle genauso abstimmen wie gestern. Auf den Zetteln stand: „Ich bin bereit, Andrea Ypsilanti in geheimer Wahl zur Ministerpräsidentin einer rot-grünen Koalition zu wählen und ihrem Kabinett das Vertrauen auszusprechen.“ Aber freuen sollten sich die Akteure nicht zu früh: Es liegt im Wesen des Heckenschützen, dass er erst anlegt, wenn die Hecke steht. Ob der Heide-Mörder, der einst hinterrücks Heide Simonis erlegte, nicht eine Entsprechung im Taunus-Killer findet, wird sich erst am Tag der Tage zeigen. Sollte tatsächlich jemand anders stimmen als gestern, hat er – oder sie – zumindest eine gute Entschuldigung: Es wäre nicht der erste Wortbruch in diesem hessischen Stück Republikgeschichte. lom

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