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Meinung: Zehn kleine Friedenssoldaten

BÜRGERKRIEG IN LIBERIA

Die jüngsten Tage in Liberia müssten George W. Bush nun endlich zum Eingreifen veranlassen. Ein einsamer Trupp von zehn Mann, das Vorauskommando für eine afrikanische Eingreiftruppe, lockt Zehntausende verängstigte Menschen aus ihren Verstecken hervor. Die erhoffen sich Hilfe – und müssen ganz rasch feststellen, dass sich erst einmal noch gar nichts ändert. Die Amerikaner haben sich im Sicherheitsrat für eine Friedenstruppe mit robustem Mandat eingesetzt. Bush hat Schiffe mit 4500 Soldaten entsandt – aber will nicht sagen, ob die Truppen an Land eingreifen werden. Warum aber sollen mehrere tausend Soldaten tausende Kilometer um die Welt fahren, um dann vor der Küste auf und ab zu fahren? Dass so viele Männer nur als logistische Unterstützung und Drohung aus der nahen Ferne funktionieren sollen, ist niemandem begreiflich zu machen. Die Menge der Menschen, die die ersten Vorboten der Friedenstruppe begrüßt haben, lässt darauf schließen, dass Soldaten, die dem Treiben von Machthaber Taylor und den marodierenden Rebellen ein Ende bereiten, mit der Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung rechnen können. Die Nachbarländer bemühen sich inzwischen verstärkt darum, Taylor ins Exil zu expedieren. Müsste der auch noch massive Gewalt der USA gewärtigen, könnte das vielleicht schneller gelingen. mue

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