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Meinung: Ziemlich mächtig

DEUTSCHLANDS PLATZ IN DER WELT

Es war unter anderen der „Prinz der Finsternis“, Richard Perle, Berater des amerikanischen Verteidigungsministers mit dem herben Charme, der den Deutschen düstere Zeiten vorhersagte. Und zwar vor dem Irakkrieg, als die rotgrüne Bundesregierung mit ihrem Nein ein neues Selbstbewusstsein dokumentierte. Außenpolitisch werde Deutschland „irrelevant“ werden, befand daraufhin Perle, und viele, viele nickten, hier und dort. Nun ist der Irakkrieg vorbei, das Verhältnis auf hoher politischer Ebene normalisiert sich – und die Bundesrepublik wird in einem Sonderheft des renommierten US-Magazins „Newsweek“ gefeiert. Von wegen irrelevant: der zweitmächtigste Staat der Erde! Der Maßstab ist unangreifbar, es sind 22 Kategorien, in denen gewertet wurde. Besonders beeindruckt hat Deutschland mit Wirtschaftskraft und „außenpolitischem Einfluss“. Womit das wohl zu tun hat? Sicher auch mit der Haltung zum Irakkrieg. Einerlei, ob man sie richtig oder falsch findet: Die Bundesregierung hat sich eben nicht vollends isoliert. Und zumindest das wird von denen, die das „Power Game“ beherrschen, anerkannt. Übrigens: Bis heute sind im Irak keine Massenvernichtungswaffen gefunden worden – auch anders, als Perle vorhergesagt hat. cas

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