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Zigarettenindustrie in Berlin: Nur einer bleibt

Die Schließung des Wilmersdorfer Reemtsma-Werks ist bitter. Es ist ein Opfer der Globalisierung.

Bald 20 Jahre nach der Wende hat die Berliner Industrie das Schlimmste überstanden und baut sogar wieder Beschäftigung auf. Wie für Deutschland insgesamt so gilt auch für Berlin: Der Aufschwung kommt von der Industrie. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Schließung des Wilmersdorfer Reemtsma-Werks ist bitter. Es ist die Nummer fünf in einer Reihe von Zigarettenstandorten, die in Berlin seit 1990 geschlossen wurden – der goldenen Stadt, denn die Berlinförderung begünstigte vor allem umsatzstarke Branchen wie die Zigarettenindustrie. In den 80er Jahren wurde ein Arbeitsplatz in West-Berliner Zigarettenfabriken mit bis zu 100 000 Mark vom westdeutschen Steuerzahler gefördert. Mit der Förderung verschwanden dann auch die Fabriken – bis auf Reemtsma und Philip Morris, die beide eine schwer verlagerbare Tabakaufbereitung haben und ihre Produktion stark rationalisierten. Das Reemtsma-Werk ist nun Opfer der Globalisierung, in einem weltweiten Verbund von mehr als 50 Fabriken, wird Berlin nicht mehr gebraucht. Und Philip Morris? Die Belegschaft in Neukölln hat sich gerade mit Zugeständnissen etwas Sicherheit erkauft für die nächsten fünf Jahre. Doch wirklich sicher ist in der Branche nichts. alf

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