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Zukunft des ICC: West-Berliner BER

Wenn das ICC zu Mauerzeiten am Rande der Avus auftauchte, bald nach Verlassen der langen tristen Transitstrecke, dann war das futuristische Stahlgebäude für West-Berliner auch Bildnis der wieder erreichten Heimat. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses und deshalb will es niemand abreißen.

Wenn das ICC zu Mauerzeiten am Rande der Avus auftauchte, bald nach Verlassen der langen tristen Transitstrecke, dann war das futuristische Stahlgebäude für West-Berliner auch Bildnis der wieder erreichten Heimat. Es ist Teil des kollektiven Gedächtnisses und deshalb will es niemand abreißen. Schön ist es nicht, es ist nicht praktisch und günstig ist es nie gewesen. Das ICC war der BER West-Berlins. Schon damals verstand sich die Politik aufs Tricksen: Mit 120 Millionen Mark stand es im Plan, eine Milliarde Mark hat der Bau dann gekostet. Und jetzt, nach 35-jähriger Betriebsdauer, kommt das dicke Ende: Weitere 200 Millionen Euro will der Senat einem Investor mitgeben, wenn er das ICC übernimmt. So viel ist es der rot-schwarzen Koalition wert, ein weiteres Sanierungsdebakel wie bei der Staatsoper zu umschiffen. Dafür ist das Land außerdem noch bereit, einen Umbau zum Einkaufszentrum zu genehmigen, obwohl einem anderen Investor neue Verkaufsflächen auf einer benachbarten Brache verwehrt wurden. Im Umgang mit dem ICC gibt der Senat dasselbe traurige Bild kraftloser Einfältigkeit ab wie beim Flughafengebäude am Tempelhofer Feld.

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