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Meinung: Zum Angriff

Nun ist er gewählt und muss sich diesen Platz verdienen. Ludwig Stiegler, Nachfahre so großer Sozialdemokraten im Fraktionsvorsitz wie Schumacher, Ollenhauer, Erler, Schmidt, Wehner, Vogel.

Nun ist er gewählt und muss sich diesen Platz verdienen. Ludwig Stiegler, Nachfahre so großer Sozialdemokraten im Fraktionsvorsitz wie Schumacher, Ollenhauer, Erler, Schmidt, Wehner, Vogel. Das war die glorreiche, in Teilen verklärte Vergangenheit. Näher am Hier und Jetzt sind n wie Klose, Scharping, Struck, sie sind auch gegenwärtiger mit ihren Fehlern. Stiegler hat noch Wehner miterlebt, seine Anschauung ist also umfänglich. Zuchtmeister soll er sein, wie weiland Wehner, auch intellektueller Kopf, wie früher Klose, einer, der zusammenhält, was zur Regierung gehört, wie Struck es vermochte. Dass er „in Demut“ sein Amt antritt, hat der neue Fraktionschef gesagt, und das klang auch deshalb sympathisch, weil es ein anderer Zungenschlag war. Stiegler darf nicht nur ein Mann der flotten Zunge, er muss auch Meister der Inhalte sein, damit sich die Genossen an ihm aufrichten können. Stiegler ist jetzt der Erste der wichtigsten Wahlkämpfer, das ist eine dreifache Herausforderung. Die dritte ist die geringe Zeit, die ihm bis zum 22. September bleibt. Vertrauensvorschuss hat er, denn mit einer Demontage zu Beginn wäre die „Dekonstruktion“ der Union schon dahin. Ob ein Bayer der Richtige ist, wo sich das Schicksal der Regierung Schröder in NRW entscheidet? Zu spät, Zweifel sind nicht mehr gestattet. Vielleicht steckt im späten Stiegler ja ein bisschen vom jüngeren Helmut Schmidt. Der hieß anfangs „Schmidt-Schnauze“. Die Fraktion war unter ihm: schneidig im Angriff. cas

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