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Meinung: Zur rechten Zeit

Es ist wichtig, dass wir Deutsche uns auch mit unserer Vertreibungsgeschichte auseinandersetzen, gewiss. Zwei Ausstellungen geben darüber erschöpfend Auskunft, Bücher von Günter Grass, Jörg Friedrich oder Peter Glotz leuchten die deutsche Opferseite des Weltkriegs aus.

Es ist wichtig, dass wir Deutsche uns auch mit unserer Vertreibungsgeschichte auseinandersetzen, gewiss. Zwei Ausstellungen geben darüber erschöpfend Auskunft, Bücher von Günter Grass, Jörg Friedrich oder Peter Glotz leuchten die deutsche Opferseite des Weltkriegs aus. Dass wir dessen gedenken, ist auch ein Verdienst der Vertriebenen. Bundespräsident Horst Köhler hat das auf dem „Tag der Heimat“ zu Recht betont. Doch heißt das auch, dass der Vertriebenenverband mit einem „Zentrum gegen Vertreibungen“ eine Art deutsches Copyright für den Umgang mit europäischen Vertreibungsschicksalen beanspruchen sollte? Nein, sagt der Bundespräsident und gebietet zum richtigen Zeitpunkt Einhalt. Jetzt geht es darum, dass der Staat den Anstoß der Vertriebenen aufnimmt und mit Leben füllt – und zwar gemeinsam und im ernsthaften Dialog mit den Nachbarn. Die Foren dazu gibt es bereits, und jetzt ist es Aufgabe von Kulturstaatsminister Bernd Neumann, das „Europäische Netzwerk für Erinnerung und Solidarität“ endlich mit Leben zu füllen.SB

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