zum Hauptinhalt

Meinung: Zur Wahrheit verdammt

MÖLLEMANN VERRÄT DIE SPENDER: ALLES MÖLLEMÄNNER

Wenn das so weiter geht, bringt Jürgen W. Möllemann die FDP noch auf den richtigen Kurs. Mit seiner offiziellen Erklärung, er selbst sei der Spender jener ominösen 839 000 Euro, gerät die Parteispitze in Bedrängnis. Die Aussage klingt zwar abenteuerlich – immerhin wurden die Spenden gestückelt und unter fiktiven Namen eingezahlt –, parteistrafrechtliche Konsequenzen, die die FDPFührung so lautstark forderte, könnten jetzt aber schwierig werden. Das Trio Triumphale – Westerwelle, Gerhardt, Rexrodt – hat sich also bedenklich weit nach vorn gewagt. Generalsekretärin Pieper übernahm jetzt den undankbaren Job, Kurs zu halten und dennoch das Ruder herumzureißen. Sie verstärkte die Forderung nach einem Parteiausschluss, drehte die Begründung aber um: Auch wenn Möllemann das Geld selbst gespendet habe, sei er nicht länger tragbar – wegen seiner antisemitischen Töne im Wahlkampf. Ach so! Mit dieser ebenso schlichten wie einleuchtenden Aussage kommt die Partei allerdings spät daher: ungefähr sechs Monate zu spät. Hätte Westerwelle dies nicht laut und deutlich sagen können, als Möllemann erste antisemitische Töne spukte? Hätte er schon – wollte er aber offenbar nicht. Denn Westerwelle spekulierte auf Möllemanns Populismus. Jetzt ist die Partei bei vier Prozent - und ihr Chef steht dicht am Abgrund.svs

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false