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Meinung: Zurückhaltung bei Investitionen: Holzmann ging voran

Das Geld wird teurer und die Stimmung schlechter - der deutsche Mittelstand steht offenbar am Scheideweg: Investitionen und Arbeitsplätze oder Umsatzeinbußen und Pleiten? Einer aktuellen Umfrage zufolge will nur noch gut die Hälfte der Firmen in nächster Zeit investieren, immer weniger erwarten steigende Umsätze; in den neuen Ländern sind die Umfrageergebnisse noch deutlich schlechter.

Das Geld wird teurer und die Stimmung schlechter - der deutsche Mittelstand steht offenbar am Scheideweg: Investitionen und Arbeitsplätze oder Umsatzeinbußen und Pleiten? Einer aktuellen Umfrage zufolge will nur noch gut die Hälfte der Firmen in nächster Zeit investieren, immer weniger erwarten steigende Umsätze; in den neuen Ländern sind die Umfrageergebnisse noch deutlich schlechter. Gleichzeitig weist der Maschinenbau auf Finanzierungsprobleme hin. Nach der Holzmann-Krise im vergangenen Herbst drehen die Banken jede Mark mehrmals um, bevor sie als Firmenkredit ausgegeben wird. Und das große Geld verdienen die Geldhäuser nicht im Kreditgeschäft, sondern an der Börse, im Investmentbanking. Die Pflege der Firmenkunden rückt da womöglich ein wenig aus dem Blick; dafür spricht jedenfalls die Verschlechterung der Kreditkonditionen, wie sie die kleinen und mittleren Unternehmen beklagen. Aber wenn an den Börsen wieder der Realismus einzieht - wofür in diesen Tagen vieles spricht -, dann dürften sich auch die Banken auf ihr klassisches Geschäft besinnen und den Firmenkunden wieder entdecken. Aber es sind nicht allein die Banken, die die Investitionsbereitschaft der Unternehmen beeinflussen. Finanzminister Eichel ist gut beraten, die Abschreibungszeiträume nur mäßig zu verlängern, wenn er Investitionen und Konjunktur nicht abwürgen will.

alf

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