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Zuschuss für Putzhilfen: Weg vom Herd

CDU-Politikerinnen wollen Müttern Gutscheine für Haushaltshilfen geben, damit sie leichter wieder in den Beruf einsteigen. Doch damit machen sich die Politikerinnen zu Handlangern von Unternehmen. Sollen die doch den Müttern höhere Gehälter zahlen, dann erübrigen sich Gutscheine.

Nach dem Unionsgerangel ums Betreuungsgeld könnte man den Vorstoß der CDU-Politikerinnen durchaus als Retourkutsche verstehen. Oder als Konkurrenzvorschlag. Um Frauen nach der Elternzeit schneller wieder voll in ihren Beruf zu locken, sollen sie nun vom Staat Gutscheine für Putzhilfen erhalten. 18 Monate lang, für 15 Stunden im Monat. Pro Stunde gäbe es sechs Euro. Dass eine Putzfrau damit nur bezahlt ist, wenn sie weit unter dem gesetzlichen Branchenmindestlohn arbeitet – geschenkt. Interessanter ist die Begründung. Der Politik geht es offenbar weniger ums Familienwohl als um Arbeitgeberinteressen. Mit dem Gutscheinsystem könne man dem Fachkräftemangel begegnen, freut sich Wirtschafts-, pardon Familienministerin Kristina Schröder als allererstes. Hoch qualifizierte Frauen, die nachmittags bloß ihre Kinder erziehen – das geht natürlich nicht. Aber warum soll der Steuerzahler den Firmen beim Anwerben von Arbeitskräften behilflich sein? Das Problem ließe sich auch einfacher lösen: mit höheren Gehältern.

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