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Meinung: Zwei alte Männer und Europa

28 Jahre ist Zypern geteilt. 28 Jahre standen sich Griechen und Türken auf Zypern feindselig gegenüber, verweigerten die Begegnung, torpedierten alle Vermittlungsversuche.

28 Jahre ist Zypern geteilt. 28 Jahre standen sich Griechen und Türken auf Zypern feindselig gegenüber, verweigerten die Begegnung, torpedierten alle Vermittlungsversuche. Nun wurde binnen weniger Wochen aus Sprachlosigkeit Dauer-Dialog. Dreimal pro Woche wollen der Grieche Klerides und der Türke Denktasch darüber verhandeln, wie sie die Teilung überwinden. Das alles hat die Perspektive des EU-Beitritts möglich gemacht. Hinzu kommt: Klerides ist 82, Denktasch 77 - beide wollen nicht als kalte Krieger in die Geschichte eingehen, sondern als Friedensbringer. Und sie stehen unter dem Erwartungsdruck ihrer Volksgruppen. Viele türkische Zyprioten klagen über die Armut und die Isolation. Auch die Türkei, die lange gegen die Versöhnung arbeitete, verlangt jetzt Kompromisse von Denktasch. Sie will ihre eigenen EU-Ambitionen nicht durch das Zypern-Problem gefährden. Die EU hat klar gemacht, dass sie notfalls den griechischen Teil auch ohne Einigung aufnimmt. Einfach werden die Gespräche trotzdem nicht. Viele hochkomplizierte Fragen sind zu klären: die Form des gemeinsamen Staates, der Minderheitenschutz für die Türken, die türkische Truppenpräsenz auf der Insel, die Rückgabe enteigneten Eigentums. Klerides und Denktasch sind wie Sprinter gestartet, sie brauchen Puste für einen Dauerlauf.

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