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Zypern: Fenster in der Mauer

Die Öffnung eines neuen Übergangs im geteilten Nikosia ist ein symbolischer Schritt. Von einem Durchbruch bei den Bemühungen um eine Wiedervereinigung Zyperns kann man aber noch nicht sprechen.

Der neue zyprische Präsident Dimitris Christofias weiß: Die Zeit läuft den Zyprern davon – vor allem der griechischen Volksgruppe. Mit jedem Tag vertieft sich die Teilung; kommt es nicht zu einer Lösung, wird der türkische Inselnorden über kurz oder lang internationale Akzeptanz gewinnen – siehe das Beispiel Kosovo. Den meisten Zyperntürken wäre es aber lieber, wenn ihr Landesteil nicht zum Anhängsel der Türkei würde. Nur in einer Föderation mit dem griechischen Süden sehen sie die Tür zur Europäischen Union offen. Die einzig praktikable Lösung für Zypern liegt in einer weitgehenden Autonomie der beiden Volksgruppen unter dem Dach einer eher symbolischen Föderation. An eine Wiedervereinigung im echten Sinne des Wortes ist auf Zypern nicht zu denken – auch wenn manche nun die Öffnung des neuen Übergangs in Nikosia mit dem Fall der Mauer in Berlin vergleichen. öhl.

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