Es hat lange gedauert, bis die AMI ihren Platz im Kalender der Autobranche gefunden hat. Die Autokrise der Jahre 2008 und 2009 hätte für die Ausstellung in der nordwestlichen Metropole von Sachsen beinahe das Aus bedeutet. Sparprogramme der Hersteller, neue Märkte außerhalb Europas und die nachlassende Binnennachfrage auf dem deutschen Markt brachten die Veranstaltung in größte Schwierigkeiten. Sogar deutsche Hersteller, wie etwa BMW, kehrten der Autoshow im Osten zwischenzeitlich den Rücken.
Viele Gespräche mit der Industrie und umfangreiche Bemühungen der Veranstalter, der Messe Leipzig, waren nötig, um die zweitgrößte Automesse Deutschlands zu retten. Erst der Übergang in den zweijährigen Turnus konnte schließlich der Autoshow im Osten die Existenz sichern. Seit 2010 wird die AMI nur noch in geraden Jahren in Abwechslung zur weitaus größeren IAA in Frankfurt veranstaltet. Aufgrund dieses Zugeständnisses bekannte sich die deutsche Autoindustrie zu der Veranstaltung und die wichtigsten Importeure sind ebenfalls wieder Dauergäste.
Kundennähe seit 1991
Die erste Automesse in Leipzig fand direkt nach der Wende 1991 statt. Schon damals, auf dem alten Gelände im Südosten der Stadt, ging es um Kundennähe, Anfassen und auch Verkaufen. Dem boomenden Automarkt in den neuen Bundesländern sollten die Neuheiten der westdeutschen Autoindustrie gezeigt werden. Diesen Charakter hat sich die Ausstellung bis heute erhalten. Schon bald platzte die Ausstellung aus allen Nähten und die Autoshow zog schließlich 1996 auf das nagelneue Messegelände im Norden der Stadt um. Der Bau verschlang 683 Millionen Euro und gehört bis heute zu den modernsten Anlagen weltweit.
Fünf Messehallen mit einer überdachten Ausstellungsfläche von rund 111.300 Quadratmeter hatte der traditionsreiche Messestandort nun zu bieten. Hinzu kommen 70.000 Quadratmeter Freifläche, sowie ein hochmodernes Kongresszentrum. Gestaltet wurde die Anlage vom Hamburger Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner. Imposant ist die 238 Meter lange Glashalle, die sich gleich als Europas größte Vollglashalle in die Rekordbücher eintragen konnte.
Für die AMI war der Umzug Fluch und Segen zugleich. Die ersten Jahre in dem hochmodernen Gebäude waren für die Verkaufsmesse im östlichen Deutschland eine Erfolgsgeschichte. Doch schon zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts zeigten sich die ersten Zeichen der Krise. Für die deutsche Autoindustrie nahm die Bedeutung des Heimatmarktes ab. Der Automarkt in den neuen Bundesländern hatte auf das Niveau des Westteils aufgeschlossen. Die großen Geschäfte mit zweistelligen Wachstumsraten sind für die Hersteller bis heute ohnehin nur noch im ferneren Ausland zu erreichen.

Neuausrichtung als Rettung
Dass die AMI schließlich gerettet werden konnte, ist vornehmlich der konsequenten Weiterentwicklung als Verkaufsmesse und der Ausrichtung auf die osteuropäischen Nachbarländer zu verdanken. 2012 kamen 12,8 Prozent der insgesamt 286.000 Besucher aus dem Ausland, davon alleine 14.550 aus Polen und 12.400 aus Tschechien.
Mit wichtigen Premieren tut sich die Autoshow bis heute eher schwer, auch wenn der Termin im April zugunsten eines größeren zeitlichen Abstandes zum Genfer Autosalon in den Frühsommer verschoben wurde. Zwischen 60 und 80 Premieren sind für dieses Jahr angekündigt, aber den größten Anteil stellen Autos, die erstmals in Deutschland zu sehen sind. Mit dem Ford Fiesta Sport und dem Volvo Plugin-Hybrid R-Design sind immerhin zwei Weltpremieren bereits verkündet worden. Allerdings handelt es sich hier um Varianten bestehender Baureihen.
Wichtiger für die Besucher sind aber ohnehin die zahlreichen Möglichkeiten für Probefahrten und die angeschlossene AMITEC, eine Fachmesse für das Kfz-Handwerk und den Kfz-Handel. Die Veranstalter lassen sich daneben immer wieder interessante Sonderausstellungen einfallen. Vor Jahren wurden die Autos bekannter Persönlichkeiten und Staatsmänner in der Glashalle gezeigt, in diesem Jahr locken Luxuslimousinen und Supersportwagen die Besucher. Diese sind mit einem Durchschnittsalter von 33,5 Jahren relativ jung, immerhin fast ein Drittel davon ist weiblich. Auch das dürfte ein Grund sein, warum sich die AMI Leipzig mittlerweile ihren festen Platz im Kalender der Autoindustrie gesichert hat.
Die AMI 2014 findet vom 31. Mai bis zum 8. Juni statt. Die Öffnungszeiten sind an diesen Tagen jeweils von 9 bis 18 Uhr.
Tageskassen-Ticket
Ermäßigte Tageskarte 12,00 Euro
Kinder-Tageskarte (7–12 J.) 8,00 Euro
Familien-Tageskarte (mind. ein Erwachsener mit Kind bis 18 Jahre) 8,00 Euro pro Person
Feierabend-Ticket (ab 15 Uhr) 8,00 Euro
Dauerkarte 25,00 Euro
Online-Ticket
Tageskarte 10,00 Euro
Dauerkarte 22,00 Euro
- Zu Gast in Leipzig
- Rahmenprogramm und Premieren
- "Neuheiten zum Anfassen"
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