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Politik: ... Bush eine Entscheidung traf

Was immer Sie von George W. Bush halten: Möchten Sie tauschen?

Was immer Sie von George W. Bush halten: Möchten Sie tauschen? Eben. Es ist kaum möglich, ein normales Leben in der Gewissheit zu führen, dass Michael Moore jedes Nasenbohren zum abendfüllenden Dokumentarfilm aufblasen und dafür einen Oscar erhalten wird. Das Komische ist nur: Einen Tausch gibt es sowieso nicht, weil der Amtsinhaber selbst trotz allem mächtigen Spaß an seinem Job hat. Tagtäglich.

Ob das an seinem gusseisernen Naturell liegt oder eine amtsbedingte Verblendung ist, wer weiß? Aber die Fakten sprechen für sich: Jetzt hat sich Bush zusammen mit seiner Frau irgendwann zwischen Irakregieren und Wahlkämpfen Zeit genommen, einen neuen Konditor für das Weiße Haus auszusuchen. Der Franzose Roland Mesnier, Zuckerbäcker bei fünf Präsidenten, geht nämlich in Pension. „Bushie“, wird Laura gesagt haben, „du kniest dich da jetzt rein, sonst backe ich dir nur noch diese Cowboy Cookies mit Kautabak und Wüstensand.“

Eine harte Drohung. Bush sagte die Krisenkonferenz mit den Geheimdienstchefs ab und war dabei, als vier Konditoren das Finale unter sich austrugen. Den Job bekommt nun Thaddeus DuBois, ein Amerikaner, obwohl sein Name das eher nicht vermuten lässt. Seine Kreationen? Heiße Pfirsiche mit Himbeeren und Amarettocreme, nun ja, aber hier kommt’s: Parfait aus Mousse au chocolat mit karamellisiertem Popcorn und einem Baseballspieler aus Zuckerguss. Ein knapper Sieg! „Dieses Mus oh dingsda kann sich der Chirac in die Haare schmieren“, soll der Präsident nämlich nach Angaben von Ohrenzeugen geurteilt haben, und auch Lauras Hinweis, Chirac habe kaum noch Haare, stimmte ihn zunächst nicht um. „Dieser Baseballspieler da“, grummelte er weiter, „ist das etwa ein Quarterback von meinen Texas Rangers? Für mich sieht der aus wie eine Memme von den verdammten Red Sox.“

Ja, so wäre fast ein anderer Kandidat zum Zuge gekommen, aber der machte einen kapitalen Fehler: Er verzierte den detailgetreu aus Honigkuchenteig gebackenen Abrams-Panzer mit einer zierlich gewundenen Brezel, und der Präsident begann zu husten. Denn vor zwei Jahren war er beim Brezelknabbern vor der Glotze urplötzlich ohnmächtig geworden – und hält Brezeln seither für ein Werkzeug des Bösen.

„Ich glaube nicht an die friedliche Koexistenz von Menschen und Brezeln!“, rief er erbost und ließ Thaddeus DuBois hereinkommen. „Brauche ich dafür eine UN-Resolution?“, fragte er seinen Stabschef. Der verneinte, und so wurde DuBois Chefkonditor des Weißen Hauses. Sein erster Auftrag: Zündplätzchen backen für den Irak. bm

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