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Politik: ...zumindest, wenn Wolfgang Joop für die Pünktchen-Partei bei den Hamburger Bürgerschaftswahlen antritt

Die Chancen, dass der Modedesigner Wolfgang Joop die Hamburger FDP als Spitzenkandidat in die nächsten Bürgerschaftswahlen führt, sind offenbar größer als bislang vermutet. Guido Westerwelle, Generalsekretär der FDP, sagte am Mittwoch dem Tagesspiegel: "Ich freue mich über das politische Interesse von Herrn Joop an der FDP und werde das Gespräch mit ihm suchen".

Die Chancen, dass der Modedesigner Wolfgang Joop die Hamburger FDP als Spitzenkandidat in die nächsten Bürgerschaftswahlen führt, sind offenbar größer als bislang vermutet. Guido Westerwelle, Generalsekretär der FDP, sagte am Mittwoch dem Tagesspiegel: "Ich freue mich über das politische Interesse von Herrn Joop an der FDP und werde das Gespräch mit ihm suchen". Der Modeschöpfer hatte sich bereits in der vergangenen Woche über seine politischen Pläne geäußert und unter anderem gesagt, dass er "als Stimme der Jugend und der Liberalität" kandidieren könne. In der Hamburger FDP war bei der Suche nach einem Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl im Jahr 2002 unter anderen der Name Joop gefallen. Eine Sprecherin Joops bestätigte gestern noch einmal, dass der Designer ein solches Interesse habe. Joop, der sich gerade auf der Frankfurter Buchmesse aufhält, wolle sich aber im Moment nicht vertiefend dazu äußern. Das Magazin "Gala" zitiert ihn in der heute erscheinenden Ausgabe mit den Worten: "Ich warte auf Bescheid von Herrn Westerwelle".

Der Landesvorstand der Hamburger FDP werde sich noch in dieser oder in der nächsten Woche mit Joop treffen, erklärte der Sprecher der Hamburger FDP, Carsten Grau dem Tagesspiegel. Die FDP sehe gute Chancen, mit seiner Hilfe wieder über die 5-Prozent-Hürde zu kommen. "Er hat Zeit, Geld, ist mediengewandt und populär", sagte Grau, "Joop ist ein exquisiter Kandidat". Es gebe in der Hamburger Parteiführung eine deutliche Mehrheit, die einen Kandidaten von außen wünscht. Die einzigen anderen Namen, die sonst im Gespräch waren, sind Schulte-Hillen von Gruner + Jahr und die frühere Bundesjustizministerin Leutheuser-Schnarrenberger. Beide haben abgewunken.

Für Joop scheint der Weg offenzustehen. Dem Magazin "Gala" erklärte er: "Wenn man das seriöse Geschäft der Oberfläche so gut kennt wie ich, hat man sicher auch die Voraussetzung, heutzutage Politik machen zu können."

Als seine Forderungen nannte er: "Das Grundgesetz auf Aktualität und Wahrhaftigkeit überprüfen, die Kinder vor gewalttätigen Kindern schützen. Arbeitsplätze im Bereich der Dienstleistung schaffen, Studienzeit verkürzen, die Schulzeit auch, durch Ganztagsschulen - so holt man die Kinder von der Straße und erzieht sie zu Bildung und Selbstverantwortung. Kreative Fächer werden Pflicht. Nur die subjektive und teilnehmende Sicht des gebildeten und aufgeklärten Menschen rettet uns vor totalitären Systemen, Fanatismus und Fremdenhass". Und weiter: "Ich würde als Politiker echte Steuerreformen durchsetzen, zum Beispiel Steuererleichterungen für Jungunternehmer, Quer- und Umsteiger. Der Standort Deutschland sollte nicht abschreckend für diejenigen sein, die Eigeninitiative entwickeln wollen".

Joop glaubt nicht, dass er sich einen Koalitionspartner vergrätzt habe, weil er Schröders Haare als getönt geoutet hatte. "In der SPD outet man sich gegenseitig. Statt sich Tiefschläge zu verpassen, sollten sich Figuren der Öffentlichkeit lieber mit Kosmetik- und Frisurentipps aushelfen. Warum soll ein Kanzler keine Tönung benutzen? Wir sehen doch täglich schon genug Elend im Fernsehen. Deshalb habe ich auch einmal Verona Feldbusch als Bundespräsidentin vorgeschlagen. Verona passt viel besser in diesen Unterhaltungsjob als Johannes Rau - dem hört doch keiner zu. Und Verona sieht man lieber an. Im übrigen sehe ich Koalitionsangeboten gern entgegen."

os

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