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Randalierer werfen Molotowcocktails in Richtung der Polizeiketten.

© Reuters

1. Mai in Frankreich: Vier Polizisten bei Ausschreitungen durch Molotowcocktails verletzt

In Paris ist es am 1. Mai zu schweren Ausschreitungen gekommen. Randalierer warfen Molotowcocktails. Vie Polizisten wurden zum Teil schwer verletzt.

Frankreichs Woche der Entscheidung hat mit Gewalt begonnen: Wenige Tage vor der Stichwahl um das Präsidentenamt entlud sich die aufgeheizte Stimmung im Land bei der Demonstration zum 1. Mai in Paris, vier Polizisten wurden durch Molotowcocktails teils schwer verletzt. Die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und ihr Rivale Emmanuel Macron buhlten weiter um Wählerstimmen.

Laut Innenminister Matthias Fekl wurden die Bereitschaftspolizisten von "mehreren Dutzend" Demonstranten mit "zahlreichen Molotow-Cocktails" attackiert. Einer der vier Verletzten habe schwere Verbrennungen im Gesicht, ein anderer sei schwer an der Hand verletzt worden. Fekl verurteilte die Gewalt und rief zur Ruhe auf.

Randalierer schieben am 1. Mai in Paris einen brennenden Einkaufswagen in Richtung Polizeikette.
Randalierer schieben am 1. Mai in Paris einen brennenden Einkaufswagen in Richtung Polizeikette.

© AFP

Nach Angaben der Polizei nahmen 30.000 Menschen an der Demonstration zum 1. Mai in Paris teil - drei Mal so viele wie nach Schätzungen der Polizei im vergangenen Jahr. Der Gewerkschaftsbund CGT sprach von 80.000 Teilnehmern. Die Lage eskalierte, als maskierte und vermummte Demonstranten griffen die Polizei mit Wurfgeschossen und Molotowcocktails an, die Beamten setzten Tränengas ein.

Proteste richten sich teilweise gegen beide Kandidaten

In Paris und anderen französischen Städten fanden außer den Mai-Demonstrationen verschiedene Proteste statt, die sich mal gegen Le Pen, mal gegen beide Präsidentschaftskandidaten richteten.

Diese Demonstration in Paris richtete sich gegen beide Präsidentschaftskandidaten.
Diese Demonstration in Paris richtete sich gegen beide Präsidentschaftskandidaten.

© imago/Le Pictorium

Sechs Tage vor der Stichwahl buhlten die Kandidaten unterdessen weiter um die Stimmen der noch unentschlossenen Wähler. Le Pen rief bei einer Kundgebung dazu auf, gegen "die Finanzen, die Arroganz und König Geld" aufzubegehren. Den sozialliberalen Reformpolitiker und ehemaligen Investmentbanker Macron nannte sie "Kandidat des Systems".

Macron legte Blumen an einer Gedenktafel für einen 1995 von Front-National-Anhängern in Paris getöteten Marokkaner nieder, bevor auch er vor Anhängern auftrat. In seiner Rede versprach er, Frankreich angesichts der "Beleidigungen und der Obszönität" der Front National zu "erneuern". "Was uns die Front National anbietet, ist die Auflösung des Vertrags, der uns vereint, das ist ein Weg ohne Rückkehr." Wenn Frankreich einmal aus der EU und dem Euro austrete, gebe es kein Zurück mehr. (AFP)

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