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Rechtsanwältin Angela Wierig

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100 Tage NSU-Prozess: Angela Wierig: „Der Prozess läuft planmäßig“

Nebenklage-Anwältin Angela Wierig hält die Beweisführung für gelungen. Sie ist von einer Verurteilung von Beate Zschäpe und den vier Mitangeklagten überzeugt.

Von Frank Jansen

Wie fühlen Sie sich nach bald 100 Tagen NSU-Prozess?

Prächtig.

Wie ertragen Sie die Bilder der getöteten Opfer?

Professionell.

Welcher Verhandlungstag war für Sie der härteste?

Keiner.

Im Prozess wird ab und zu auch gelacht. Stört Sie das oder lachen Sie mit?

Natürlich lache ich mit.

Hat die Hauptverhandlung Ihr Leben und das Ihrer Angehörigen verändert?

Nein.

Was hat die Beweisaufnahme bislang gebracht? Wo steht der Prozess?

Die Beweisführung ist meines Erachtens gelungen. Insbesondere die Waffen- und Munitionsgutachten waren größtenteils gut vorbereitet und überzeugend vorgetragen. Der Prozess läuft planmäßig. Die Verzögerungen sind durchaus im Rahmen des Üblichen.

Haben Sie den Eindruck, der Vorsitzende Richter Manfred Götzl ist der Dimension des Verfahrens gewachsen?

Absolut. Wenn nicht er - wer dann?

Halten Sie es beim jetzigen Stand der Hauptverhandlung für wahrscheinlich, dass Beate Zschäpe und die vier Mitangeklagten verurteilt werden?

Definitiv.

Welche Lehren ziehen Sie für sich und Ihre Arbeit aus dem Prozess?

Ich verstehe die Frage nicht.

Haben Sie noch Kraft für weitere 100 Tage?

Sicher. Auch für 200. Bei 350 könnte es sein, dass ich anfange zu schwächeln. Das wäre dann meinem fortgeschrittenen Alter geschuldet.

Angela Wierig ist Rechtsanwältin in Hamburg. Sie vertritt eine Schwester des in der Hansestadt ermordeten Süleyman Tasköprü.

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