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Update

12 000 Blauhelmsoldaten: UN entsenden Soldaten nach Zentralafrika - Bundestag billigt Einsatz

Mord, Vertreibung und Hunger: Die Lage in Zentralafrika ist nach einem Jahr Bürgerkrieg katastrophal. Die Vereinten Nationen schicken Blauhelmsoldaten - allerdings nicht sofort. Auch der Bundestag billigt einen Militäreinsatz.

Die Vereinten Nationen wollen 12 000 Blauhelmsoldaten in die Zentralafrikanische Republik entsenden. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete am Donnerstag in New York einstimmig eine Resolution, die den Einsatz von 10 000 Soldaten und 1800 Polizisten erlaubt. Damit wird sie eine der größten Blauhelmmissionen sein. Allerdings werden die Einheiten erst im September im Land sein. In Zentralafrika herrscht sei einem Jahr ein Bürgerkrieg.

Die Bundeswehr beteiligt sich mit bis zu 80 Soldaten an der EU-Mission in der Zentralafrikanischen Republik. Der Bundestag beschloss am Donnerstagabend die Bereitstellung eines Sanitätsflugzeugs und zweier angemieteter Transportflugzeuge sowie die Entsendung von zehn Soldaten in die Hauptquartiere in Zentralafrika und Griechenland. Der militärische Einsatz sei notwendig, um Helfern den Zugang zur Krisenregion zu ermöglichen, sagte der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer (SPD).

Die meisten Soldaten der UN-Blauhelmmission werden aus afrikanischen Ländern kommen. Es gibt aber außerhalb der Blauhelmtruppe noch eine französische Einheit von 2000 Mann. In der Resolution werden den Franzosen „alle nötigen Maßnahmen“ zugestanden, um die UN-Truppen zu unterstützen.

„Die Blauhelme haben ein robustes Mandat, um die Menschen in dem Land zu schützen“, sagte Frankreichs UN-Botschafter Gérard Araud. Es gehe um die Sicherung von Recht und Ordnung, aber auch den Wiederaufbau des Landes. „Aber die Truppe wird einige Zeit brauchen. Das ist das Problem mit den UN, sie sind langsam.“ Die Weltöffentlichkeit sei aber auch für die Verzögerung verantwortlich. „Es gibt kaum Diplomaten und Journalisten in dem riesigen Land. Auch wenn es eine immense Krise ist, war es lange eine unbeachtete Krise.“ Seine US-Amtskollegin Samantha Power war nur Stunden zuvor aus der Zentralafrikanischen Republik zurückgekehrt. „Ich kann Ihnen aus eigener Anschauung versichern, dass die Blauhelmsoldaten dort wirklich gebraucht werden. Der Völkermord in Ruanda vor 20 Jahren lehrt uns die Notwendigkeit, so rasch wie möglich zu handeln.“ Sie würdigte auch die Truppen der Afrikanischen Union, die schon im Land sind: „Diese Soldaten werden wohl nie eine Parade bekommen, wenn sie nach Hause zurückkehren. Aber wir werden ihnen immer dankbar sein.“ In der Zentralafrikanischen Republik, einem der ärmsten Staaten der Welt, ist nach einem Putsch muslimischer Rebellen vor einem Jahr die Gewalt eskaliert. (dpa)

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